Rassismus – Handeln reflektieren, Diskriminierung erkennen, Haltung zeigen
Shownotes
In der sechzehnten Folge des Podcasts «Bildungsreise» spricht Damian mit der Rassismusexpertin, Soziologin und Autorin Anja Glover über Rassismus in der Schule und im Alltag – und darüber, wie wir und Kinder lernen können, Diskriminierung zu erkennen, zu benennen und ihr zu begegnen. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie Rassismus entsteht, wie er sich zeigt und was Eltern, Lehrpersonen und Kinder dagegen tun können.
Zu Beginn zeigt Damian anhand aktueller Zahlen, dass rassistische Vorfälle an Schweizer Schulen zunehmen. Anja erklärt, was Rassismus bedeutet: eine Form der Diskriminierung, bei der Menschen aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Haaren, Namen oder Sprache ausgegrenzt und abgewertet werden. Rassismus beruht auf der erfundenen Vorstellung, es gebe verschiedene „Rassen“. Anja macht deutlich, dass rassistische Aussagen oft gut gemeint sind – aber dennoch verletzen, etwa durch sogenanntes «Othering», also das unbewusste Andersmachen von Menschen.
Ein wichtiger Aspekt der Folge ist die Sprache: Anja erläutert, warum Begriffe wie «dunkelhäutig» problematisch sind und warum Fragen wie «Woher kommst du wirklich?» rassistisch wirken – selbst wenn sie freundlich gemeint sind. Kinder haben ein feines Gespür für Ungerechtigkeit, betont sie. Deshalb sollten Erwachsene offen, ehrlich und reflektiert mit ihnen ins Gespräch gehen. Es braucht keine perfekten Antworten, sondern die Bereitschaft, zuzuhören, gemeinsam zu lernen – und eigene Unsicherheiten im Dialog einzugestehen.
Auch Kinder kommen zu Wort und berichten, was sie über Rassismus wissen und ob sie ihn bereits erlebt haben. Ihre Aussagen zeigen: Diskriminierung ist für viele bereits Realität – durch Ausgrenzung, stereotype Zuschreibungen oder abwertende Sprache. Umso wichtiger ist es, Kindern Wissen und Sprache mitzugeben, um solche Erfahrungen einordnen und benennen zu können.
Im weiteren Verlauf geht es um die Rolle der Schule: Anja berichtet von ihrer Arbeit mit Schulklassen und Lehrpersonen – von Offenheit, aber auch von Widerständen. Sie betont, wie wichtig es ist, dass Lehrpersonen sich selbst mit Rassismus auseinandersetzen: durch Weiterbildung, kritische Reflexion und die Überprüfung von Materialien und Sprache. Denn Antirassismus beginnt bei der eigenen Haltung.
Dass das Wort «Rassismus» im Lehrplan 21 nicht einmal vorkommt, sei sinnbildlich für blinde Flecken im Bildungssystem, so Anja. Sie fordert klare Kompetenzen im Umgang mit Diskriminierung – und eine Schule, die Kinder nicht nur unterrichtet, sondern auch schützt.
Tauche in diese bereichernde Folge ein, die zeigt, warum es wichtig ist, sich mit Rassismus persönlich auseinanderzusetzen – hinzuschauen, zuzuhören und ins Gespräch zu kommen. Eine Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
Das ist ein unabhängiger, unentgeltlicher Podcast. Wenn du ihn schätzt und die Produktion unterstützen möchtest, freue ich mich über jede Form der Unterstützung. Herzlichen Dank!
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Mehr über Anja Glover erfährst du hier:
- Anja Glover Instagram
- Nunyola Agentur
- Anti-Rassismus an der Schule – 8 Tipps für Lehrpersonen von Anja Glover als PDFhttps://static1.squarespace.com/static/63e2461e518c5875dab38a20/t/6422aee87a7c680ecdb6d4f8/1679994600903/Antirassismus+an+der+Schule.pdf)
Die Musik wurde speziell von Singer/Songwriter Tobias Jensen für diesen Podcast komponiert.
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